Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine treffen immer stärker alle Bereiche unseres täglichen Lebens, wie natürlich auch die Logistik. Dabei spielen neben der bereits erkennbaren Auswirkung im Bereich des Fahrermangels, offensichtlich vor allem der Dieselpreis und auch der steigende Palettenpreis eine wichtige Rolle.
Allein binnen einer Woche sind die Dieselpreise im Schnitt um über 30 % gestiegen. Die unmittelbaren Auswirkungen spürt jeder der privat tankt. Speziell LKW-Unternehmer, deren Fahrzeuge je nach Größe und Auslastung zwischen 20 – 35 Liter pro hundert Kilometer verbrauchen, kämpfen ad hoc mit Kostensteigerungen von über 15,00 € pro hundert km, oder auf eine beispielhafte Fahrleistung von 600 km berechnet, mit mehr als 90,00 € pro Tag und Fahrzeug, Dimensionen wie es sie noch nie gab.
Neben der eigentlichen Höhe ist es vor allem die Dynamik, die hier die Transportunternehmen und Speditionen vor extreme Herausforderungen stellt. Üblicherweise wurden Dieselzuschläge auf Durchschnittswerten von Vormonaten berechnet und die Anpassungen liefen in der Regel deutlich zeitversetzt. Die aktuelle Situation erfordert aber, dass wir der extremen Situation zeitnah Rechnung tragen und hier schneller reagieren.
Wir werden daher die hinterlegten Dieselpreis-Modelle nicht mehr an den Vormonatswerten koppeln, sondern die Entwicklung auf Wochenebene berücksichtigen. Ein besonderes Augenmerk müssen wir dabei auch auf Teil- und Komplettladungen legen, da häufig die Dieselzuschläge hier in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Mehrbelastungen stehen. Dies betrifft ganz speziell auch den Bereich der internationalen Komplettladungen. Wir müssen hier um Verständnis bitten, dass es im Einzelfall zu einem erhöhten Dieselzuschlag für derartige Transporte kommen kann.
Aber auch die Palettenverfügbarkeit ist durch den Krieg beeinflusst, da die Produktion und Versorgungslage von Palettenholz und Paletten unterbrochen ist. Bereits seit Monaten haben sich die Kosten für Europaletten mehr als verdoppelt. Anfang des Jahres gab es dann erfreulicherweise leichte Anzeichen einer Entspannung, durch den Krieg und die Sanktionen hat sich die Lage leider wieder genau in die andere Richtung entwickelt. Es ist realistisch zu befürchten, dass nicht nur die Preise wieder weiter steigen, sondern eine zunehmende Knappheit entstehen wird.
Alle in den Transportketten müssen sich hier eng und partnerschaftlich abstimmen, um dieses komplexe und kostenintensive Thema gemeinsam zu meistern. Dies betrifft die Kosten für den Palettentausch, aber auch die Abschreibung von Mengen, wie ganz praktisch auch etwaige Abschreibungen von beschädigten bzw. nicht schönen Paletten bei Anlieferungen. Nur in einem fairen Umgang können hier Kostenexplosionen und Engpässe vermieden werden.
Sie können sicher sein, dass Schmidt-Gevelsberg auch in dieser schwierigen Zeit sehr intensiv mit seinen langjährigen Netzwerkpartnern und Transportunternehmern zusammenarbeitet, um jede Ihrer logistischen Anforderungen bestens erfüllen zu können.